Hirnmusik #1

BRAIN MUSIC #1

A radio play by Simon Grab

Musician SY-the-Brain donates his head for scientific research. As the first composer his brain is separated from the rest of his body and is connected to the brain music machine. From now on his imagined music is broadcasted live with most advanced methods of neurotechnology.

languages: german, english, french


The Radio Play has won the Jurypreis Prix d’Ohr at the SonOhr Hörfestival 2016

Hirnmusik #1 has been broadcasted on Swiss National Radio SRF2 Kultur, on Radio Picnic Bruxelles, Freies Radio Berlin, and Radio X in Basel.


DOWNLOAD Hirnmusik #1
Hörspiel, 56min

DOWNLOAD SKRIPT HIRNMUSIK #1
pdf, 29.71 × 29.71 cm, 32 pages, the script of the radio play, with notes, reflections, quotes and various research material.


Listen here to the Radio Play and additional 19 Interviews from Simon Grabs research, with artists, sound engineers, composers, music scientists, a philosopher, a chemist and a flavour scientist.

 


Have you already carried around a stupid pop song for hours with yourself in the head? Interesting for us sound creators, composers and musicians: The music in the head can also be created and transformed by pure thought. We can extract single instruments and sounds, zoom in and out acoustically, add and modulate sounds and adapt the volume.

How does imagined music sound? Which potential have such inner compositions? Which musical perspectives can we develop? Could we somehow connect the music in the head, so we can hear it in the loudspeaker? Will it it soon be possible to make imagined music audible by neuro technology?

Simon Grab has been researching for answers in the fields of neuroscience and technology, musicpsychology, psychiatry, philosophy and literature.


A short mix of the most popular earworms.


OHRWURM

Haben Sie auch schon mal einen dämlichen Popsong für Stunden mit sich im Kopf herumgetragen?

Dieser Ohrwurm geht nicht einfach so weg, nein, die Musik im Kopf bleibt. Diese “Hirnmusik”, wie ich sie nenne, lässt sich auch bewusst hervorrufen. Interessant für uns Klanggestalter und Musizierende: sie lässt sich durch reine Vorstellungskraft nach Lust und Laune kreieren, und durch blosses Denken transformieren. Wir können in Gedanken akustisch in einen einzelnen Ton hinein zoomen, einzelne Instrumente und Klänge extrahieren, weglassen, hinzufügen, modulieren und die Lautstärke anpassen. Für Musiker und Komponistinnen tagtägliches Brot, müssen sie doch im Prozess der Kreation originäre Ideen umsetzen, die sie unter anderem im Kopf haben.

Wie hören sich imaginierte Klangereignisse an? Welches Potential steckt in diesen mentalen Kompositionen? Welche musikalischen Perspektiven eröffnen sich damit? Lässt sich die Musik im Kopf anzapfen, um sie im Lautsprecher hören zu können? Die mentale Spielerei ist zugleich Motivation für den Autoren, sich mit dem Thema vertieft auseinanderzusetzen.

Die Arbeit “Hirnmusik” befasst sich mit dem Phänomen “Musik im Kopf”. Sie geht der Frage nach, wie gewollte und ungewollte imaginierte Musik wahrgenommen wird, und wie sich Komponistinnen, Klangkünstler und Musiker Kraft der eigenen Vorstellung diese mentalen Klangbilder für ihr eigenes Musikschaffen zunutze machen.

Es wird zudem die Frage gestellt, wie man sich Komposition als etwas Geistiges vorstellen kann, und ob zukünftige Neurotechnik eine Übersetzung dieser Hirnmusik in Schallwellen möglich macht.

Das Thema wird dabei aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, und mittels unterschiedlicher Methoden fassbar gemacht. In qualitativen Interviews geben Musikschaffende Einblick in ihre persönliche Wahrnehmung von Musik im Kopf. Die ausgewählte Literatur aus den Disziplinen Musikwissenschaft, Philosophie, Neurowissenschaft und Psychologie soll das Anliegen der Arbeit untermauern und Aussagen aus den Interviews kontextualisieren. “Hirnmusik” nimmt insbesondere Bezug zum Forschungsbereich “Auditory / Musical Imagery”, in dem die inneren Hörbilder und das Phänomen der Musik im Kopf aus unterschiedlichen Disziplinen untersucht werden. Künstlerische Arbeiten und Ausschnitte aus anderen Medien verweisen auf die gesellschaftliche Dimension des Themas. Und, mit Musik- und Klangexperimenten geht der Autor der eigenen Wahrnehmung nach.

Die Arbeit “Hirnmusik” kann in unterschiedlicher Form gehört und gelesen werden. Im Zentrum steht das Hörspiel, das sich idealerweise auf guten Kopfhörern oder Lautsprechern geniessen lässt. Das Hörspielskript dient in schriftlicher Form als Anleitung für die eigene innere akustische Imagination der Lesenden, oder als Begleittext zum Gehörten, angereichert mit zahlreichen Kommentaren, Reflexionen und Referenzen. Die bearbeiteten Interviews liegen als Audiodateien der Arbeit bei (siehe unten). Sie lassen sich gezielt heraussuchen oder als mehrstündigen Hörmarathon zu Gemüte führen.


CREDITS

Es spielen mit:

Das Hirn: Kurt Grünenfelder, Sprecher und Schauspieler, Rikon
Die Pflegerin: Carine Kapinga, Schauspielerin und Tänzerin, Zürich
Der Radiomoderator und Autor: Simon Grab, Klangkünstler, Zürich
Die Maschine: Computer und diverse analoge Synthesizer

Als sich selber sind zudem zu hören:

Jens Badura, Philosoph, Zürich
Patricia Bosshard, Komponistin und Violonistin, Lausanne / Paris
Dan Suter, Tonmeister, Zürich
James S. Adams, Lärm Musiker, Washington DC
Isabel Mundry, Komponistin, Zürich
Raed Yassin, Improvisator und Künstler, Beirut
Bernd Schurer, Komponist und Computermusiker, Berlin / Zürich
Martin Bezzola, Klanggestalter, Zürich
Christoph Grab, Jazz Musiker, Zürich
Jörg Köppl, Klangkünstler, Zürich
David Chazam, Pop Experimentator, Brüssel
Rolf Inge Godøy, Musikwissenschaftler, Oslo
Freya Bailes, Musikwissenschaftlerin, Hall UK
Rudolf Eber, Lärm Musiker, Tokyio
Dave Phillips, Lärm Musiker, Zürich
José Garcia, Chemiker und Naturheilpraktiker, Genf
mk1, Musiker, Zurich
Willi Grab, Aromatiker, Orpund / unterwegs

Simon Grab, Klangkünstler, Zürich


Grafik Skript: Annegreth Schärli
Mentoring: Basil Rogger, Barbara Liebster
Kommentar für Printpublikation: Olaf Knellessen

© 2015 Simon Grab